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Wo können Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden?

Nicht jede Verbrennungsanlage ist für die Verbrennung aufbereiteter Reststoffe geeignet.

Geeignete Feuerungsanlagen müssen mit hohen Verbrennungstemperaturen arbeiten um die Umweltbelastung auf ein Minimum zu reduzieren. In der Regel kommen daher nur Großfeuerungsanlagen in Kraftwerken, sowie die Hochtemperaturprozesse in der Zement- Kalk- oder Stahlindustrie in Frage.

In Kraftwerken entstehen durch den Einsatz von Ersatzbrennstoffen lediglich untergeordnete Probleme bei Rest- oder Flugasche.

Verbrennungsanlage

Der Einsatz in der Zement- Kalk- bzw. der Stahlindustrie muss chemisch genauer betrachtet werden. Hier werden Ersatzbrennstoffe mit dem Rohmaterial aufgegeben und kommen so mit dem zukünftigen Endprodukt direkt in Verbindung.

In der Zement- und Kalkindustrie machen sich die chemischen Eigenschaften des Brennmaterials besonders in der Färbung oder im Abbindeverhalten des Zements und damit in der Festigkeit des Betons bemerkbar.

Bei der Stahlproduktion können bei der Produktion hochwertiger Stähle unerwünschte Verunreinigungen auftreten, welche die Qualität des Endproduktes negativ beeinflussen oder es sogar unbrauchbar machen. Aus diesen Gründen ist in Großfeuerungsanlagen eine Reduktion der Primärbrennstoffe durch Ersatzbrennstoff häufig nur in einem begrenzten Umfang sinnvoll. In der Praxis liegen die Reduktionswerte zwischen 20 % und 80 % des Gesamt-Brennstoffeinsatzes.

Neben den chemischen Eigenschaften der Brennstoffe müssen auch die verfahrenstechnischen und mechanischen Eigenschaften der Ersatzbrennstoffe und der dazugehörigen Lager- und Dosieranlagen hohen Anforderungen genügen. Schwankungen von mehr als einen Prozentpunkt der eingestellen Fördermenge, bezogen auf den Sollwert können die Qualiät des Endproduktes nachhaltig vermindern oder es gar unbrauchbar machen.

Deshalb muss durch einen aufwendigen Maschinenbau sicher gestellt werden, dass die erforderliche Brennstoffmenge zuverlässig und gleichmäßig in den Ofen gefördert werden kann. Im Ersatzbrennstoff enthaltene Störstoffe müssen dabei weitestgehend eliminiert werden um nicht zum ungeplanten Ausfall der Anlage zu führen.

Den Ersatzbrennstoffdosieranlagen kommt somit eine besondere Bedeutung für den zuverlässigen und sicheren Betrieb der entsprechenden Produktionsanlagen zu. Stoffe wie Tiermehl und verseuchter oder überlagerter Weizen haben sehr gute Brennwerte. Immer häufiger werden auch nachwachsende Rohstoffe wie z. B. Fruchtkerne, Holzhackschnitzel, Sonnenblumenkernschalen, Kokosschalen, Rapsspelzen usw. als Brennstoff verwendet.

Welche Anreize gibt es um Ersatzbrennstoffe einzusetzen?

Auf Grund der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen, auch im Hinblick auf die Harmonisierung des europäischen Marktes, der geltenden Deponiegesetze sowie durch die steigende Steuerlast auf alle Formen von Energien wurden finanzielle Anreize geschaffen, um die Verwendung von Ersatzbrennstoffen attraktiver zu machen.

Die Wirtschaftlichkeit bei dem Betrieb dieser Anlagen entsteht aus zwei Komponenten. Zum einen bekommt der Anlagenbetreiber in der Regel für die Annahme der Reststoffe eine Vergütung die sich an der Höhe der ansonsten anfallenden Deponiekosten orientiert, zum zweiten werden durch den Brennwert der Ersatzbrennstoffe Kosten für fossile Energieträger eingespart.

Der Brennwert der Ersatzbrennstoffe ist vergleichbar mit Braunkohle und kann diesen daher 1:1 ersetzen. Durch die Kumulation von Annahmeerlösen und der Einsparung von Brennstoffkosten liegen die Amortisationszeiten für Ersatzbrennstoffdosieranlagen häufig unter einem Jahr.

Mögliche Ersatzbrennstoffe

Reifenschnitzel, Fluff, Hackschnitzel
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